Wirtschaftsminister Aiwanger: „Der GaLaBau ist immens wichtig für unsere Gesellschaft“
Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) veranstaltete am 26. Juni 2025 seine diesjährige Mitgliederversammlung im Kongresszentrum der NürnbergMesse. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung des Garten- und Landschaftsbaus (GaLaBau) für den Freistaat. Entgegen der konjunkturellen Entwicklung konnte die Branche im vergangenen Jahr ihren Umsatz steigern und die weiteren Aussichten für 2025 sind positiv. Zum neuen Vizepräsidenten und Schatzmeister wurde Christoph Dahners gewählt.
„Die Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus leisten nicht nur wertvolle Beiträge zur Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden, sondern sind auch ein wirtschaftlicher Faktor. Sie schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze, stärken den regionalen Mittelstand und sorgen für Wertschöpfung vor Ort. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen beweist die Branche Stabilität, Innovationskraft sowie Engagement und zeigt damit, wie attraktiv und zukunftsfähig sie ist“, betonte Hubert Aiwanger, stellvertretender bayerischer Ministerpräsident und Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
Zudem trügen der Verband und seine Mitglieder zur Lösung von gesellschaftlichen Zielkonflikten bei: „Da Sie an der Schnittstelle zwischen Mensch und Natur stehen, ist Ihre Arbeit teils hochpolitisch. Dies verdeutlichen beispielsweise die Diskussionen um Parkplätze versus Grünanlagen mancherorts. Sie denken und gestalten in komplexen Zusammenhängen. Deshalb ist Ihre Expertise wichtiger denn je – gerade in Zeiten der Klimadebatte“, so der Minister.
Umsatz klettert auf neuen Höchststand
Die bayerischen Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner können auf ein positives Geschäftsjahr 2024 zurückblicken: Der nominale Umsatz im GaLaBau stieg auf die neue Rekordmarke von 1,486 Milliarden Euro (2023: 1,441 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Wachstum von 3,1 Prozent. Dabei erwirtschafteten die dem Verband angeschlossenen Mitglieder mit 990 Millionen Euro (2023: 960 Mio. Euro) rund 67 Prozent des Gesamtumsatzes. „Trotz einer lahmenden Baukonjunktur, eines schwächelnden Konsumklimas und klammen Kommunalfinanzen war unsere Branche wieder erstaunlich robust. Unter Berücksichtigung der negativen Vorzeichen ist dies ein großer Erfolg“, zeigte sich Dietmar Lindner, Präsident des VGL Bayern, erfreut.
Frühjahrskonjunkturumfrage lässt auf weiteres Wachstum hoffen
Inzwischen scheint die Talfahrt der Hochbaubranche im Freistaat überwunden zu sein. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik stiegen die Wohnungsbaugenehmigungen im ersten Quartal 2025 um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dabei ergibt sich ein äußerst differenziertes Bild hinsichtlich der Gebäudearten, der Landkreise und kreisfreien Städte. Eine anhaltende Trendumkehr beim Wohnungsbau lässt sich noch nicht ableiten und die Auswirkungen auf den GaLaBau bleiben abzuwarten. Erste ermutigende Anzeichen sind jedoch zu erkennen.
Mit Bezug auf die vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) deutschlandweit durchgeführte Frühjahrskonjunkturumfrage 2025, an der sich 112 Mitglieder des VGL Bayern beteiligten, schilderte Lindner in seinem Lagebericht die aktuelle Situation im GaLaBau. Dabei fallen die Ergebnisse für Bayern überwiegend positiv aus und haben sich gegenüber der Umfrage vom letzten Herbst teils deutlich verbessert. Demnach beurteilen rund 69 Prozent der Befragten ihre gegenwärtige Geschäftslage mit „gut“ (Herbst 2024: 60 Prozent). Circa 12 Prozent schätzen ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate mit „günstiger“ ein (Herbst 2024: 7 Prozent). Der Auftragsbestand im Bereich Neu-/Umbau stieg von 18 Wochen auf momentan 21 Wochen, im Bereich Pflege liegt er weiterhin bei 13 Wochen.
Landesgartenschau Furth im Wald: Bühne für Verband und Mitglieder
Darüber hinaus betonte der Präsident den Stellenwert der Landesgartenschau in der „Drachenstadt“ für die beteiligten Unternehmen und den VGL Bayern. Noch bis zum 5. Oktober präsentieren sich vier Oberpfälzer Verbandsmitglieder mit ihren Themengärten, die sich in ihrer Gestaltung heimatnah an der Landschaft des Bayerischen Waldes orientieren, den Gästen.
Als Premiumpartner unterstützt auch der Verband die Landesgartenschau Furth im Wald in vielfältiger Art und Weise: Das Forum.Grün. – Pavillon der Landschaftsgärtner, das erstmals 2024 auf der Landesgartenschau in Kirchheim bei München erfolgreich zum Einsatz kam, informiert die Besucherinnen und Besucher über grüne Lebensräume sowie Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in der Branche. Hinzu kommen die sechs Wettkampfflächen des Bayern Cups. Den Berufswettbewerb für die Landschaftsgärtner-Nachwuchskräfte führte der VGL Bayern am 8. und 9. Mai durch. Die Flächen vermitteln einen hervorragenden Einblick in die praktischen Ausbildungsinhalte und vielseitigen Arbeitsgebiete der GaLaBau-Gärtner. Zusätzlich ergänzt ein umfassendes Veranstaltungsprogramm den Auftritt.
Christoph Dahners zum neuen Vizepräsidenten und Schatzmeister gewählt
Satzungsgemäß standen zwei Wahlen zur Besetzung des Präsidiums auf dem Programm. Dabei votierten die Mitglieder für Christoph Dahners zum neuen Vizepräsidenten und Schatzmeister. Er folgt auf Karl Artinger, der seit 2016 die Positionen innehatte. Dahners, Geschäftsführer der John GmbH, ist seit 2024 Präsidiumsmitglied, zuvor war er sechs Jahre kooptiertes Mitglied. Für Dahners rückt Fabian Dausch als Mitglied des Präsidiums in das ehrenamtliche Gremium. Dausch, Inhaber der Firma Hauth Garten- und Landschaftsbau, war von 2022 bis 2024 stellvertretender Vorsitzender der Regionalgruppe Mittelfranken des VGL Bayern. Obendrein bekleidet er mehrere Funktionen in Fachgremien des Landesverbandes.
Karl Artinger und Stefan Weiß erhalten Auszeichnungen für ehrenamtliches Engagement
Mit der Ehrenmitgliedschaft honorierte der Verband die Verdienste von Karl Artinger rund um den Berufsstand. Der Geschäftsführer der Artinger GmbH & Co. KG war von 2013 bis 2016 Präsidiumsmitglied und anschließend neun Jahre Vizepräsident und Schatzmeister des VGL Bayern. Außerdem war der Oberpfälzer von 2012 bis 2016 im BGL-Ausschuss Betriebswirtschaft tätig und engagiert sich seit 2014 im Tarifausschuss. Ferner fördert Artinger mit seiner Mitgliedschaft im Berufsschulbeirat des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Regensburger Land die Ausbildung angehender Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner.
Eine besondere Auszeichnung empfing ebenfalls Stefan Weiß, Geschäftsführer der Feustel – Gärten und Ideen GmbH, für seine langjährige Arbeit in der VGL Bayern-Regionalgruppe Oberfranken. Er führte von 2010 bis März 2024 den Vorsitz der Gruppe und anschließend ein Jahr den stellvertretenden Vorsitz. Daneben ist Weiß seit 2023 Mitglied im Fachgremium Nachhaltigkeit innerhalb des Verbandes, zuvor war er Mitglied im Fachgremium Öffentlichkeitsarbeit.
Mitgliederzahl des VGL Bayern konstant
Im Geschäftsbericht stellte Verbandsdirektor Prof. Rudolf Klingshirn unter anderem die Zahlen zur Mitgliedschaft vor. Zum 1. Januar 2025 waren dem VGL Bayern 609 ordentliche und 40 außerordentliche Mitglieder angeschlossen. Ein Jahr zuvor waren es zusammen 650. Aufgeteilt auf die bayerischen Regierungsbezirke ergibt sich folgende Verteilung: Die meisten Mitgliedsbetriebe haben ihren Sitz in Oberbayern (267), gefolgt von Schwaben (84), Niederbayern (75), Mittelfranken (74), Unterfranken (57), der Oberpfalz (49) sowie Oberfranken (43). Obendrein verzeichnet der Verband 75 Förder- und 22 Seniorenmitglieder sowie fünf Ehrenpräsidenten und -mitglieder.
DEULA Bayern: Teilnehmerzahlen noch stabil, Sanierung der Gebäude schreitet voran
Die DEULA Bayern setzte 2024 ihren erfolgreichen Weg in der beruflichen Aus- und Weiterbildung fort. Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt 4.020 Personen an Kursen der Bildungseinrichtung teil. Bis Ende Mai 2025 wurden 1.883 Kursteilnehmende gezählt. Aufgrund sinkender Ausbildungszahlen ist jedoch mit einem Rückgang der Zahlen zu rechnen. Die Akademie Landschaftsbau Weihenstephan führte 2024 insgesamt 176 Veranstaltungen mit rund 6.160 Teilnehmertagen durch – so viele wie nie zuvor. Zum 30. April 2025 lag der Wert bei circa 3.880 Tagen.
Gleichzeitig schreitet die 2020 begonnene Modernisierung der Gebäude in Freising voran. Nach dem weitestgehenden Abschluss der Arbeiten an den Werkstätten, Ausbildungshallen, Unterrichtsräumen und Verkehrswegen wurde im Oktober 2024 die energetische Sanierung der Fassade und des Dachs des Verwaltungsgebäudes in Angriff genommen – alles bei laufendem Betrieb. „Mit der Erneuerung unserer Bildungsstätte schaffen wir nicht nur optimale Ausbildungsbedingungen, sondern leisten auch einen Beitrag zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit“, betonte Dr. Thomas Wilms, Geschäftsführer der DEULA Bayern GmbH und der Akademie Landschaftsbau Weihenstephan GmbH.
Ehrungen für 50-jährige Mitgliedschaften und Beteiligungen an der Landesgartenschau Kirchheim
Zusätzliche Würdigungen gingen an die Firmen Garten- und Landschaftsbau Lorenz Öttl sowie Schwab Rollrasen. Seit einem halben Jahrhundert gehören die beiden Fachbetriebe dem Verband an. Für ihre vielbeachteten Themengärten auf der Landesgartenschau 2024 in Kirchheim erhielten folgende Verbandsmitglieder eine beurkundete Anerkennung: Ulrich Haake Garten & Landschaftsbau, Thoma Garten- und Landschaftsbau, SeGa Garten- & Landschaftsbau, Sammer GaLaBau, Martin Bayer Garten- und Landschaftsbau, Fahn, Gartenbau Burgstaller, Landschaften und Gärten GALA sowie May Landschaftsbau.
Ausblick auf die bayerischen Landesgartenschauen 2027 bis 2032
Über den Sachstand der künftigen Landesgartenschauen (LGS) im Freistaat berichtete Martin Richter-Liebald, Geschäftsführer der Bayerischen Landesgartenschau GmbH. Demnach laufen die Vorbereitungen für die LGS in Bad Windsheim (29. April bis 3. Oktober 2027) auf Hochtouren. Vorgesehen ist unter anderem die Verbindung des Kurparks mit dem Landschaftspark durch ein „blau-grünes Herz". Der offizielle Spatenstich erfolgt am 28. Juli 2025. Donauwörth wird die 40. bayerische Landesgartenschau 2028 austragen. Geplant sind Grünanlagen, der Bau von zwei neuen Brücken sowie die Entwicklung von Freiräumen. Eine Aufwertung erfährt die Altstadt-Promenade und die Wörnitzaue. Außerdem werden neue Grün- und Freizeiträume entlang der Donau und auf dem Gelände des Festplatzes realisiert.
Die LGS 2029 in Günzburg trägt dazu bei, das Umfeld bestehender und geplanter Wohnquartiere zu verbessern. Im Zuge einer nachhaltigen Stadtentwicklung werden hochwertige Freiflächen für Naherholung sorgen und Freizeitaktivitäten begünstigen. Neue Fuß- und Radwege verbinden die grünen Oasen, die Ufer der Flüsse Günz und Donau werden renaturiert. Im Rahmen der LGS 2030 in Nürnberg werden sieben Plätze und Straßenräume in der Frankenmetropole umgestaltet. Für die LGS 2031 in Schrobenhausen sollen Flächen an den Flüssen Paar und Weilach für Sport, Freizeit und Erholung entstehen sowie Verbindungen zwischen Altstadt und stadtnahen Grünflächen. Im Osten der „Spargelstadt“ ist ein attraktiver Bürgerpark geplant. 2032 folgt die LGS in Langenzenn.
Die nächste Mitgliederversammlung ist für den 11. Juni 2026 in Fürstenfeldbruck angesetzt.