Fachartikel: Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau

Ein Jahr im GaLaBau – Abwechslung garantiert!

Die Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) erweist sich als weitaus vielseitiger, wie mancher vermuten mag. Über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren erwartet die Auszubildenden eine faszinierende und abwechslungsreiche Ausbildungszeit.

Diese umfasst die Arbeit im Freien, schulischen Unterricht sowie überbetriebliche Seminare – allesamt entscheidende Elemente, die dazu beitragen, die Auszubildenden umfassend zu fördern. Dabei unterscheiden sich die Ausbildungsjahre nicht nur hinsichtlich des Inhalts und der eigenständig zu bewältigenden Aufgaben voneinander, sondern bieten auch in jedem Jahr eine erstaunliche Breite an Herausforderungen und Erfahrungen.

Vielfalt über das ganze Jahr hinweg
Das Erste woran man bei dem Wort Abwechslung im GaLaBau denken mag, ist die Veränderung der Natur im Jahresverlauf. Im Frühling erblühen die Blumen, die Bäume und Hecken beginnen auszuschlagen und alles wird grün und lebendig. Im Sommer blüht alles in voller Pracht, das Wetter ist angenehm und es ist eine besondere Freude, draußen zu arbeiten, bis im Herbst langsam Ruhe einkehrt und sich im Winter in der Pflanzenwelt nur noch wenig regt. Diese Entwicklungen wirken sich natürlich auf verschiedene Arbeiten, insbesondere in der Gartenpflege, aus, wodurch Auszubildende automatisch Zeugen des natürlichen Jahresverlaufs werden.

Die Pflege von Gärten und Gartenanlagen ist jedoch nur ein kleiner Teil des breiten Arbeitsspektrums im GaLaBau. Einerseits umfasst dieses auch Neupflanzungen, den Bau, die Verwendung verschiedener Materialien wie Stein und Holz sowie die Bedienung von Maschinen. Andererseits erschaffen und pflegen Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner nicht nur Gärten, sondern auch städtische Parks, grüne Fassaden und Dächer sowie Sportplätze. Die meiste Zeit spielt sich die Arbeit Draußen unter freiem Himmel ab – aber immer wieder an anderen Orten und je nach Betriebsgröße auch in anderen Teams. Die verschiedenen Kunden und Projekte erfordern unterschiedliche Standorte und Herangehensweisen. Sobald der neue Weg, der Teich, die Fassadenbegrünung oder der gesamte neue Garten angelegt wurde, geht es zum nächsten Einsatzort. Dadurch gleicht fast kein Tag dem anderen.

Trotz der vielfältigen Herausforderungen werden Auszubildende und Mitarbeitende nicht ins kalte Wasser geworfen. Gute Arbeit erfordert eine sorgfältige Planung. Da die Tätigkeiten im GaLaBau stark von den Jahreszeiten abhängen, müssen Pflege, Pflanzungen und Baumaßnahmen gut aufeinander abgestimmt werden. Die Koordination der verschiedenen Baustellen und Gärten in denen gearbeitet wird, ist ebenfalls im Voraus zu bedenken. Thomas Wiemer vom Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (AuGaLa e. V.) erklärt: „Ob junge Frauen oder Männer, die Auszubildenden werden auf bevorstehende Aufgaben vorbereitet. Sie wissen im Voraus, was grundlegend auf sie zukommt. Dies schafft Sicherheit angesichts eines so vielseitigen und spannenden Arbeitsalltags.“

Die Arbeit im Team – ein Muss
„Im GaLaBau arbeitet man selten allein. Es ist eine Teamleistung, bei der jeder individuelle Stärken und natürlich auch Vorlieben einbringen kann, die sich im Idealfall ergänzen. In einigen Betrieben gibt es spezialisierte Teams für die verschiedenen Schwerpunkte“, so Thomas Wiemer vom AuGaLa. Während der Ausbildung arbeiten Auszubildende eng mit erfahrenen Landschaftsgärtner*innen zusammen. Dies ermöglicht es, die verschiedensten Arbeitsweisen, aber auch die Kolleginnen und Kollegen gut kennenzulernen. Eine Zeit lang konzentriert sich der seit Jahren gefragte Nachwuchs vielleicht intensiv auf Pflegearbeiten, während er zum anderen Zeitpunkt überwiegend in Bauprojekte eingebunden ist. Dadurch haben Auszubildende die Gelegenheit, zahlreiche Aspekte des Garten- und Landschaftsbaus kennenzulernen.

Thomas Wiemer betont: „Wenn Auszubildende ein besonderes Interesse an bestimmten Bereichen wie beispielsweise der (digitalen) Technik, der Pflege oder den Steinarbeiten haben, können sie diese in Absprache mit dem Ausbildungsbetrieb in speziellen Weiterbildungskursen individuell vertiefen. Obwohl alle Auszubildenden die wesentlichen Grundlagen erlernen, unterstützen Betriebe gerne diejenigen, die sich in einem der vielen Spezialbereiche besonders weiterentwickeln möchten.“ „Gärtner*in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau“ (so die offizielle Bezeichnung), kurz Landschaftsgärtner*in, ist damit ein Beruf für alle, denen eine abwechslungsreiche grüne Arbeit unter freiem Himmel wichtig ist. Weitere Informationen sowie bundesweit Praktikums- und Ausbildungsstellen gibt es auf https://www.landschaftsgaertner.com.

Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL)

Foto (BGL): Teamwork: Jeder Arbeitsschritt wird gemeinsam besprochen, damit im Anschluss jeder Handgriff sitzt.

Foto (BGL): Ob Pflanze, Stein oder Holz: Nicht nur im Ausbildungsbetrieb werden wichtige Kenntnisse vermittelt. Auch in Kursen der überbetrieblichen Ausbildung (ÜA) erhält der gefragte Nachwuchs zahlreiche „Tipps und Tricks" für die berufliche Karriere.

Foto (BGL): Die Pflanze im Fokus: Landschaftsgärtner*innen sind sicher im Umgang mit lebendigem Grün.