Fachartikel: Privatgärten

Privatsphäre, Licht und Schatten: Und wo platzieren wir die Terrasse?

Wo wird eine Terrasse platziert und wie soll sie gestaltet werden? Diese Entscheidung ist heute nicht weniger schwierig als früher. Grundstück und Bauweise des Hauses geben nach wie vor gewisse Aspekte vor, aber mit Fantasie und Erfahrung finden sich oft weitere Möglichkeiten.

Dafür braucht ein Garten nicht riesig zu sein. Auch in den schmalen Gärten vieler Reihenhäuser lassen sich Terrassen anlegen, die einen blickgeschützten Raum bieten. „Wie wäre es zum Beispiel mit einem Podest mit bewachsenem Gazebo, der ein lauschiges Plätzchen wie eine Bühne im Garten schafft. Oder eine beschattete, befestigte Fläche unter einem Baum im hinteren Gartenteil? Nicht zuletzt lassen sich mit Hecken intime Plätze schaffen, an denen man sich nicht wie auf dem Präsentierteller fühlt“, erläutert Dr. Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL).

Ein häufig und vielfältig genutzter Garten braucht solche geschützten Stellen zum Liegen und zum Sitzen, zum Sonnen, für ungestörtes Kinderspiel oder um abends in Ruhe mit Freunden ein Glas Wein zu trinken. Jeder Garten gewinnt durch Bereiche, in denen man sich unbeobachtet fühlt – vielleicht sogar mehrere davon, für verschiedene Tageszeiten. Wer nicht weiß, wie sich im eigenen Garten ein solcher Ort schaffen lässt, berät sich mit einer Landschaftsgärtnerin oder einem Landschaftsgärtner. Denn sie oder er weiß, wie man auch auf begrenztem Raum Privatsphäre schaffen kann.

Raumbildung und -nutzung – auf dem Dach
Ganz anders gestaltet sich die Situation auf dem Dach oder einer höher gelegenen Terrasse. Auch hier ist der Raum begrenzt. Zwar ist die Nachbarschaft in der Regel weiter entfernt, dennoch braucht es die Vertikale für Schutz und Gemütlichkeit. Mit höheren Pflanzen, Heckenelementen oder Aufbauten kann das erwünschte Raumgefühl im Freien geschaffen werden: Eine bepflanzte Pergola um den Sitzplatz, ein Sonnensegel für Schatten oder auch ein stabiler Schirm sind Möglichkeiten, dem himmelnahen Freisitz zu einer einladenden Heimeligkeit zu verhelfen.

Für die Gartenterrasse wie für den Dachgarten wählen Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner auf Wunsch eine Vielzahl an Pflanzen aus, die den Aufenthalt zu einem Erlebnis für alle Sinne machen. Für eine besondere Wirkung bis spät in den Abend empfehlen sich Blütenfarben, die bei Dunkelheit leuchten und nicht übersehen werden. Blaue und rote Töne verschwinden im Dunkel, helle dagegen erstrahlen im Schein der Windlichter oder fangen das Mondlicht ein. „Weiße, duftende Lilien rund um den Sitzplatz sind im Abendgarten beispielsweise eine wahre Freude für das Auge und ein Genuss für die Nase. Kräuter wie Rosmarin und Lavendel, die nah an der Terrasse wachsen, können berührt werden und wecken Urlaubsgefühle. Einfach blühende Kletterrosen zaubern eine Laubenatmosphäre und haben auch Insekten viel zu bieten“, so Dr. Henze vom BGL.

Es lohnt, sich gerade für die Bepflanzung rund um die Terrasse den Rat der Fachleute einzuholen, damit man möglichst lang im Jahr viel Freude am Draußensein hat und auch, damit der Platz während der dunkleren Monate von Drinnen bestaunt werden kann. Weitere Informationen unter www.mein-traumgarten.de.

Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL)

Foto (BGL): Die Terrasse muss nicht zwangsläufig direkt am Haus gestaltet werden - auch im hinteren Gartenbereich lassen sich private Räume schaffen, in denen man sich gut und in aller Ruhe aufhalten kann.
Foto (BGL): Ein Garten gewinnt, wenn es Bereiche gibt, an denen man sich nicht beobachtet fühlt – vielleicht sogar mehrere, die sich zu verschiedenen Tageszeiten anbieten.
Foto (BGL): Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner können auch innerhalb des Gartens mit Hilfe einer Vielzahl an Pflanzen private Räume schaffen.
Foto (BGL): Auf dem Dach kann mit höheren Pflanzen das erwünschte Raumgefühl im Freien geschaffen werden.