Fachartikel: Privatgärten

Pflanzzeit Herbst: Was ist jetzt zu tun?

Manchmal fühlt es sich an, als ob der Sommer im Nu vergangen wäre. In diesen Tagen bahnt sich der Herbst seinen Weg. Das bedeutet aber nicht das Ende der Gartenzeit – ganz im Gegenteil: Jetzt gibt es eine Menge zu tun!

Im Herbst verabschieden sich die Blüten vieler Stauden; manche Bäume tragen noch Früchte und man erntet vielleicht Äpfel oder Birnen. Doch nach und nach färbt sich das Laub schon rotorange, das Grün der krautigen Gewächse wird immer blasser und alles scheint sich so langsam in die Ruhezeit zu begeben. Wenn sich die Pflanzen nicht mehr auf das Blütenwachstum konzentrieren müssen und ihre Energie nicht mehr dazu brauchen, Samen zu bilden und zu verbreiten, dann können sie sich voll und ganz mit ihren weniger sichtbaren Teilen unter der Erde befassen. Der ideale Zeitpunkt, um sie in den Boden zu setzen! Denn nun liegt der Fokus auf dem Wurzelwachstum, einem der wichtigsten Aspekte beim Anpflanzen neuer Stauden, Gräser, Blumenzwiebeln und Gehölze. Zum prachtvollen Gedeihen in den wärmeren Monaten brauchen diese nämlich ein stabiles Wurzelsystem, auf dessen Bildung die Pflanzen im Herbst alle Energie legen. Außerdem ist der Boden noch warm vom Sommer, aber tendenziell feuchter und die Gefahr plötzlich steigender Temperaturen ist gering. Alles ideale Bedingungen für das Anwachsen.

Herbstlaub auf dem Beet – schützt vor Frost und nährt
„Grundsätzlich lassen sich alle winterharten Pflanzen ohne Probleme im Herbst in die Erde setzen“, so Dr. Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Nur bei nicht winterharten Arten sollte man auf die Herbstpflanzung verzichten, da sie die Fröste des Winters nicht vertragen.“ Eine Schicht Kompost oder Herbstlaub über dem frisch gepflanzten Beet ist aber bei jeder Pflanze sinnvoll. Sie schützt vor Frostschäden und sorgt gleichzeitig für einen Nährstoffanstieg im Boden, der für das Wachstum im Folgejahr genutzt werden kann. Übrigens: Auch bei spät blühenden Pflanzen reicht der Frühling als Pflanzzeit vollkommen aus. Frühblühende Blumenzwiebeln wie Schneeglöckchen, Krokusse, Tulpen und Narzissen dagegen brauchen die Kälte und die Feuchtigkeit des Herbstes unbedingt und müssen zum Ende des Jahres gepflanzt werden.

Pflanzen-Vielfalt fürs Folgejahr sichern
Die Vielzahl an Pflanzen, die ab Herbst schon für das Folgejahr gepflanzt werden können, bietet auch die Chance, sich grundsätzlich mit der Planung des eigenen Gartens auseinander zu setzen. Was will ich nächstes Jahr wachsen sehen? Welche Blumen sollen blühen? Will ich etwas Duftendes und/oder viel Farbe? „Bei der Gestaltung des eigenen Gartens im Herbst gibt es eine Vielzahl an Aspekten zu beachten“, sagt Dr. Michael Henze vom BGL. „Es lohnt beispielsweise, im Blick zu haben, wann die einzelnen Arten und Sorten blühen, um eine lückenlose Blütenfolge zu erzeugen. Das ist nicht nur schön fürs Auge, sondern auch wichtig für Insekten und Vögel, damit sie möglichst lange ausreichend Nahrung finden. Menschen mit Garten sollten sich aber auch fragen, wie viel Zeit sie im Jahresverlauf in den Garten investieren können und möchten. Bei wenig Zeit sind zum Beispiel pflegeleichte Stauden- und Gräserbeete eine schöne Idee.“ Im Gespräch mit Landschaftsgärtner*innen lassen sich individuelle Garten- und Pflanzpläne erstellen, die an die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche angepasst sind.

Bietet der Garten ausreichend Platz, dann ist auch ein Baum eine gute Investition im Herbst. Aufgrund von öfter steigenden Temperaturen und längeren Hitzeperioden durch den Klimawandel, besonders in den Sommermonaten, kann die kühlende Wirkung des Baumes und der Schattenwurf über einem Sitzplatz eine große Bereicherung für den Garten und seine Besitzer*innen sein. Und eine kluge Entscheidung für die Zukunft. „Der Herbst ist zudem eine gute Gelegenheit, um den Boden zu verbessern“, so Dr. Henze vom BGL. „Auch hier können die Expert*innen des Garten- und Landschaftsbaus helfen. Sie testen den Boden zum Beispiel auf pH-Wert und Nährstoffe und können ihn mit den passenden Zugaben bestens für die Herbstpflanzung vorbereiten.“ Weitere Informationen auf www.mein-traumgarten.de.

Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL)

Foto (BGL): Der Herbst bahnt sich so langsam seinen Weg in unsere Gärten. Das bedeutet aber nicht das Ende der Gartenzeit - ganz im Gegenteil: Jetzt gibt es eine Menge zu tun!

Foto (BGL): Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um Pflanzen in den Boden zu setzen! Denn nun liegt ihr Fokus auf dem Wurzelwachstum, einem der wichtigsten Aspekte beim Anpflanzen neuer Stauden, Gräser, Blumenzwiebeln und Gehölze.

Foto (BGL): Frühblühende Blumenzwiebeln wie Schneeglöckchen, Krokusse, Tulpen und Narzissen brauchen die Kälte und die Feuchtigkeit des Herbstes unbedingt und müssen zum Ende des Jahres gepflanzt werden.

Foto (BGL): Im Herbst färbt sich das Laub der Bäume rotorange, das Grün der krautigen Gewächse wird immer blasser und alles scheint sich so langsam in die Ruhezeit zu begeben.