Fachartikel: Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau

So viele Möglichkeiten! Die Ausbildung ist erst der Anfang

Schule aus … und dann? Viele junge Menschen freuen sich darauf, wenn sie den Abschluss der allgemeinbildenden Schule in der Tasche haben. Ob nach neun, zehn, zwölf oder dreizehn Jahren – je nach Abschluss und Bundesland – wollen sie endlich mehr Freiheit in den Lerninhalten und vor allem raus aus dem Schulalltag. Gleichzeitig aber ist die Wahl des Ausbildungsberufs für viele nicht einfach, weil es ein so großes Spektrum an Möglichkeiten gibt.

Thomas Wiemer vom Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (AuGaLa) kennt die Fragen der Jugendlichen: „Meist wird schon von der Schule aus über spezielle Informationsangebote und vor allem über Berufspraktika eine Brücke in die Ausbildung gelegt. Die Berufsausbildung zum Landschaftsgärtner, zur Landschaftsgärtnerin ist hochinteressant für junge Menschen, die ein Interesse an Natur und Gestaltung haben, die kreativ sind, sich für Technik interessieren und die gern draußen und im Team arbeiten.“ Dabei ist die Wahl des Ausbildungsberufs längst keine festgefahrene Einbahnstraße mehr, aber sie ist eine wichtige Richtungsentscheidung und sollte wohlüberlegt sein.

Beruf mit Perspektive
In der dreijährigen Berufsausbildung zum „Gärtner/in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau“, kurz Landschaftsgärtner/in, lernen die angehenden Experten fürs Grün, wie Beete angelegt werden, Gehölze gepflegt, Teiche, Becken und Wasserläufe gebaut werden. Auch Wegebau, Geländemodellierung, der Einbau von Steinen, Holz oder anderen Materialien gehören in das Spektrum dieses äußerst abwechslungsreichen Ausbildungsberufes. Die meiste Zeit verbringen die Auszubildenden im Betrieb bzw. in den Gärten der Kunden, parallel gibt es aber auch die Berufsschule, wo Themen wie Arbeitssicherheit und Umweltschutz, Biologie und Pflanzenkunde sowie organisatorische Aspekte gelehrt werden. Außerdem werden spezielle Inhalte und Fertigkeiten, wie der Umgang mit der Motorsäge und anderen Kleingeräten, aber auch mit Baggern und größeren Baumaschinen in überbetrieblichen Lehrgängen vermittelt. Referent Wiemer: „Die Ausbildung ist sehr vielseitig, alles andere als langweilig. Das Ziel ist es, nach drei Jahren eine gefragte Fachkraft zu sein, die sich dann in verschiedene Richtungen weiter qualifizieren und spezialisieren kann.“

Breites Spektrum – große Auswahlmöglichkeiten
Nach der Ausbildung ist noch lange nicht Schluss: Wer will, kann sich in viele Richtungen weiterbilden, ob zum Meister, zum Techniker, zum Gartenbau-Ingenieur oder zum Landschaftsarchitekten … das hängt allein von den persönlichen und individuellen Zielen ab. Auch was die fachlichen Schwerpunkte angeht, gibt es verschiedenste Möglichkeiten: Interessiert man sich eher für die Privatgärten oder für das öffentliche Grün, eher für einen pflanzennahen oder einen bautechnischen Schwerpunkt, will man lieber selbst aktiv in der Praxis bleiben oder später in eine Leitungsfunktion wechseln? Eine solide Ausbildung legt die Basis für viele Möglichkeiten und mit der Wahl des nächsten Betriebes kann man seiner beruflichen Weiterentwicklung eine neue Richtung geben. Der (wirtschaftliche) Rahmen stimmt, die Branche boomt seit Jahren und es gibt einen großen Bedarf nach Fachkräften. Ob junge Frauen oder Männer, für zukünftige Auszubildende heißt das, dass sie beste Chancen haben, als Landschaftsgärtner in einen zukunftssicheren Beruf zu starten.

Das AuGaLa und der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) organisieren und fördern außerdem ein breites Spektrum an Fortbildungsangeboten, zum Beispiel zu neuen Techniken und Verfahren. „Seit Langem ist die Digitalisierung ein großes Thema in unseren Betrieben“, so Wiemer, „aber auch neue Materialien oder Maschinen fordern immer wieder neue Qualifikationen.“ Sicher ist, wer regelmäßig an Bildungsmaßnahmen teilnimmt, hält sein Wissen und seine Fähigkeiten auf dem neuesten Stand und verbessert seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Beratung – von Beginn an
Zentrale Ansprechpartner für die (potentiellen) Auszubildenden wie auch die Betriebe sind die Referentinnen und Referenten in den zwölf Landesverbänden des Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau). Sie haben einen direkten Draht zu den Betrieben und kennen deren Schwerpunkte. Wiemer: „Eine gute Betreuung des angehenden Berufsnachwuchses ist uns sehr wichtig. Deshalb sind wir beispielsweise auch auf Ausbildungsmessen im ganzen Bundesgebiet präsent und bieten verschiedenste Informationsmöglichkeiten – ob auf Events oder online, von der klassischen Berufsmesse bis zum speziellen Informationsportal. In jedem Fall empfehlen wir den Interessierten immer, ein Praktikum im GaLaBau zu absolvieren.“ Ausführliche Informationen zum Beruf und zur landschaftsgärtnerischen Ausbildung sowie Adressen von rund 3.000 Praktikums- und Ausbildungsbetrieben in Deutschland finden sich online unter www.landschaftsgaertner.com.

Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL)

Foto (BGL): Ein Praktikum im Garten- und Landschaftsbau vermittelt echte Einblicke.
Foto (BGL): Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner sind Teamplayer – das gilt bereits während der Ausbildung.
Foto (BGL): Pflanze, Stein, Holz … die Gärtnerinnen und Gärtner der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau kennen sich mit vielen Materialien aus.
Foto (BGL): Digitalisierung: im landschaftsgärtnerischen Ausbildungsberuf selbstverständlich.