Schule im Grünen: Jugendliche zeigen ihre Fähigkeiten im Garten- und Landschaftsbau
Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) veranstaltete am 3. Juli 2025 gemeinsam mit zwei Fachbetrieben einen Praxistag für Schülerinnen und Schüler einer 7. Klasse der Grund- und Mittelschule Roding. Unter dem Motto „Landschaftsgärtner Live“ setzten die Jugendlichen ihr theoretisches Wissen aus dem Mathematikunterricht in praktischen Aufgaben auf dem Gelände der Landesgartenschau in Furth im Wald um.
„Mit unserem Programm möchten wir jungen Menschen den Beruf des Gärtners in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau näherbringen. Ziel ist es, spezielle Einblicke in die Tätigkeiten aus dem Arbeitsalltag eines Landschaftsgärtners zu vermitteln. Unter fachmännischer Hilfestellung können die Jugendlichen an vier Mitmach-Stationen ihre Kenntnisse und Talente spielerisch erproben“, erklärt Laura Gaworek, Referentin für Nachwuchswerbung beim VGL Bayern.
Die „Schule im Grünen“ auf der Landesgartenschau in Furth im Wald bot hierfür den passenden Rahmen. Lehrerin Cornelia Schnurer nutzte das Angebot und verlagerte ihr Klassenzimmer auf das Gartenschaugelände. In kleinen Gruppen erfuhren ihre Schülerinnen und Schüler beispielsweise, wie man mathematische Aufgabenstellungen im Freien lösen kann, ohne dabei Geodreieck und Zirkel zu verwenden.
An der ersten Station ging es um die Berechnung einer unregelmäßig geformten Rasenfläche im Dreiecksverfahren. Dazu wurde das Rasenstück mit Hilfe von Absteckeisen und Schnüren in mehrere Dreiecke zerlegt. Nach der Flächenermittlung für die einzelnen Dreiecke und deren Aufsummierung lag das gewünschte Ergebnis vor. Direkt nebenan stellte Gaworek das Areal des „Bayern Cups“ vor. Den Berufswettbewerb für Landschaftsgärtner-Auszubildende richtete der Verband im Mai aus. Anhand von Plänen und der Leistungsbeschreibung erläuterte sie die damaligen Aufgaben, zum Beispiel den Bau einer Sitzbank. Mit einem optischen Nivelliergerät überprüften die Schüler die präzise Höhe der Bank.
Weiter ging es bei Carina Hoffmann und Daniel Pohl von der Firma Pohl Gärten, die in die fachgerechte Technik der Kleinsteinverlegung einführten. Mit Feuereifer machten sich die Siebtklässler ans Pflastern der Granitsteine. Zum Abschluss wurde es botanisch, denn die standortgerechte Verwendung von Pflanzen spielt im Garten- und Landschaftsbau eine zentrale Rolle. Dazu ist es notwendig diese zu kennen. Katrin Pusl von Gartenbau Bucher präsentierte die methodische Bestimmung von Bäumen und Sträuchern anhand eines Pflanzenquartetts. Die Aufgabe bestand darin, die Abbildungen von Blüte, Frucht, Blatt und Erscheinungsbild den jeweiligen Gehölzen richtig zuzuordnen.
Nach dem Unterricht zeigte sich Lehrerin Schnurer begeistert: „Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Elan die Jugendlichen bei der Sache waren. Sie konnten ihr Wissen anwenden und haben gleichzeitig wertvolle Einblicke in einen spannenden Beruf erhalten. Außerdem erhielten sie viele Informationen über die Ausbildungsinhalte in der Branche.“ Und weiter geht es: Schon am 17. Juli wird auch eine 7. Klasse der Karl-Peter-Obermaier Mittelschule in Bad Kötzting das Programm „Landschaftsgärtner Live“ erleben und ihre Talente im Grünen testen.
Das Bildungsprojekt „Schule im Grünen“, unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, lädt Kindergärten, Schulklassen sowie Jugend- und Fördergruppen dazu ein, die Umwelt hautnah zu erleben. Die Angebote richten sich altersgerecht an junge Menschen und fördern das Lernen durch praktisches Tun – mitten in der Natur.