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VGL Bayern

Hermann Kutter im Alter von 88 Jahren gestorben

Hermann Kutter, Ehrenpräsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern, verstarb am 23. Juli 2023 im Alter von 88 Jahren. Die Grüne Branche betrauert den Tod des Gründers der heutigen Hermann Kutter GmbH & Co. KG, der sich neben seinen unternehmerischen Tätigkeiten ebenfalls in zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen verdient gemacht hatte.

Hermann Kutter schloss seine Ausbildung zum Gärtner 1952 erfolgreich ab und war anschließend im elterlichen Baumschulbetrieb in Memmingen beschäftigt. Nach einer zweijährigen Tätigkeit beim Gartenarchitekten Adolf Haag in Stuttgart absolvierte er 1955 bis 1956 ein Studium an der Fachschule für Gartenbau in Veitshöchheim (Staatliche Meister- und Technikerschule für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim) sowie 1957 bis 1959 ein Studium an der Höheren Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Weihenstephan (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf).

Im Jahr 1959 gründete Hermann Kutter die heutige Hermann Kutter GmbH & Co. KG. Er führte den Betrieb getreu seinem Lebensmotto „Was du tust, das tue ganz“. Damit legte er den Grundstein für eines der wenigen Unternehmen im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau), das seit über 60 Jahren am Markt ist. Parallel zum Kerngeschäft begann die Firma 1962 mit dem Sportplatzbau und in den 1980er Jahren mit dem Bau von Golfplätzen. 1987 trat Stefan Kutter, Sohn von Hermann Kutter, mit 24 Jahren als staatlich geprüfter Techniker in das Unternehmen ein und übernahm die technische Leitung. 1993 wurde die heutige Zentrale in Memmingen mit Bürogebäude, Fahrzeug- und Maschinenhalle, Werkstatt, Materiallager und Betriebswohnungen bezogen. Dr. Markus Pfalzer trat 2004 in das Unternehmen ein, zunächst als kaufmännischer Leiter. Seit dem Ausscheiden von Hermann Kutter im Jahr 2005 teilen sich zwei Geschäftsführer die Leitung: Stefan Kutter als Technischer Geschäftsführer und Dr. Markus Pfalzer als Hauptgeschäftsführer.

Hermann Kutter war der Grünen Branche eng verbunden und setzte sich in zahlreichen Gremien im Freistaat sowie auf Bundesebene für den Berufsstand ein. Bereits 1959 begann sein ehrenamtliches Engagement als Mitglied der Fachgruppe „Landschaftsgärtner“ innerhalb des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes. 1963 war er Gründungsmitglied des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) sowie bis 1969 Verbandsvertreter im Prüfungsausschuss für die Gärtnermeisterprüfung, Fachrichtung Landschaftsgärtner. Von 1974 an war der Memminger für elf Jahre als Vorstandsmitglied und Schatzmeister im VGL Bayern engagiert, von 1985 bis 1997 als dessen Präsident. 1988 war er maßgeblich am Kauf und Ausbau der Verbandsgeschäftsstelle (Haus der Landschaft) in Gräfelfing bei München beteiligt. 2002 ernannte ihn der Verband zum Ehrenmitglied und 2018 zum Ehrenpräsidenten.

Im Jahr 1964 gegründeten Fachverband deutscher Landschaftsgärtner, dem heutigen Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), war Hermann Kutter Mitglied des Arbeitskreises und späteren Ausschusses „Sportplatzbau“ und vertrat den Berufsstand in den DIN-Normenausschüssen „Sportplatzbau“. Den Vorsitz des BGL-Normenausschusses übernahm er 1980 und initiierte die komplette Überarbeitung und Neugestaltung der Landschaftsbau-Normen im entsprechenden Ausschuss des Deutschen Instituts für Normung (DIN). Gleichzeitig war er dort als Vizeobmann des Normenausschusses „Landschaftsbauarbeiten“ tätig.

Darüber hinaus setzte sich Hermann Kutter bereits früh für die Etablierung von Landesgartenschauen im Freistaat ein und war an der 1980 gegründeten gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der Bayerischen Landesgartenschauen GmbH (Bayerische Landesgartenschau GmbH) beteiligt. Von 1985 bis 1997 arbeitete er als Mitglied der Gesellschafterversammlung und war bei mehreren Planungswettbewerben bayerischer Landesgartenschauen als Fachpreisrichter sowie bei den Landesgartenschauen 1990 in Würzburg und 1992 in Ingolstadt als Mitglied des Verwaltungsrates und des Vergabeausschusses aktiv.

Ebenso lag ihm die Förderung der Aus- und Fortbildung im GaLaBau am Herzen. Hervorzuheben ist seine Beteiligung bei der Überführung der Aktivitäten der DEULA (Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik) in Bayern vom Darmstädter Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) und deren Eingliederung in die 1991 gegründete DEULA Bayern GmbH. In Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft konnte so das Berufsbildungszentrum des VGL Bayern in Freising gestärkt und ausgebaut werden.

Für seine hervorragenden Leistungen rund um die Branche erhielt Hermann Kutter 1988 den Hans-Bickel-Preis. Mit dem „Oskar des Gartenbaus“ würdigte der Verband der Weihenstephaner Ingenieure den ehemaligen Studenten der Hochschule. Im gleichen Jahr war er Gründungsmitglied des Förderkreises der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Alumniverband der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) und für mehrere Jahre deren Vorsitzender. Für sein Lebenswerk verlieh ihm 2008 der damalige bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller das Bundesverdienstkreuz am Bande.

„Ein außergewöhnlicher Mitstreiter für die Belange des GaLaBaus ist von uns gegangen. Mit seinem unermüdlichen Einsatz für die gute Sache war Hermann Kutter für viele Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner ein wichtiges Vorbild. Sein Tod schmerzt unseren Verband, dessen Mitglieder und die ganze Branche sehr“, äußert sich Gerhard Zäh, Präsident des VGL Bayern, betroffen.

Foto (Hermann Kutter GmbH & Co. KG): Hermann Kutter verstarb am 23. Juli 2023 im Alter von 88 Jahren.