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VGL Bayern

Garten- und Landschaftsbau: Gedämpfte Erwartungen trotz guter Auftragslage

München: Die Betriebe des bayerischen Garten- und Landschaftsbaus verzeichnen 2022 ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr. Trotz gegenwärtig guter Auftragslage ist die Stimmung auch in dieser Branche gemischt. Ukraine-Krieg, Inflation und die andauernde Corona-Pandemie trüben die Aussichten auf die Zukunft.

Die Ergebnisse der Herbstumfrage 2022 des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. zeichnen ein ambivalentes Bild für Deutschland, ebenso für Bayern. Einerseits überzeugen die Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus (GaLaBau) durch aktuell gute Kennzahlen. Andererseits breitet sich auf Grund der gesamtwirtschaftlichen Folgen der Krisen zunehmend eine Verunsicherung in der Branche aus.

So beurteilen 97 Prozent der an der Umfrage beteiligten Mitglieder des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern) ihre derzeitige Geschäftslage als „Gut“ oder „Befriedigend“ – ähnlich wie im Herbst des Vorjahres. Für lediglich drei Prozent ist die Lage „Schlecht“. Demnach bewertet momentan die große Mehrheit der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer im GaLaBau die eigene betriebliche Situation positiv. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Zahl der Beschäftigten wider, die sich vergleichsweise auf einem annähernd hohen Niveau einpendelt: Durchschnittlich sind 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Betrieb beschäftigt.

Im Vergleich zum vergangenen Herbst schätzen elf Prozent der Befragten ihre gegenwärtige Auftragssituation als „besser“ ein (2021: 30 Prozent). Für 68 Prozent ist die Situation „gleich“ (2021: 64 Prozent) und für 21 Prozent „schlechter“ (2021: sechs Prozent). Im Bereich „Neubau und Umbau“ sind die Fachbetriebe durchschnittlich für 20 Wochen ausgelastet, fünf Wochen weniger als im Vorjahresherbst. Wie im letzten Jahr reichen die Pflegeaufträge für die nächsten elf Wochen. Dabei entfallen 62 Prozent der Umsätze auf das Privatkundensegment, 15 Prozent auf öffentliche Auftraggeber, 14 Prozent auf den Wohnungsbau, vier Prozent auf gewerbliche Auftraggeber und fünf Prozent auf Sonstige. Doch beim Blick in die Zukunft trübt sich die Stimmung der Betriebe deutlich ein: Auf die Frage nach den Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate antworteten nur noch 1 Prozent mit „günstiger“, 65 Prozent mit „gleichbleibend“ und 34 Prozent mit „ungünstiger“.

„Für das laufende Jahr sehen wir noch ein erfreuliches Wachstum. Aber auch die GaLaBau-Branche ist von Materialengpässen, Preissteigerungen und der sich abzeichnenden Rezession betroffen“, kommentiert VGL Bayern-Präsident Gerhard Zäh die Umfrageergebnisse. „Gleichzeitig sind unsere Mitgliedsbetriebe grundsätzlich gesund. Denn viele haben die Vergangenheit für Investitionen genutzt: in neue Geräte und Maschinen, mehr Digitalisierung und moderne Prozesse sowie in die Intensivierung ihrer Aus- und Weiterbildung. Zudem haben unsere Geschäftsfelder Auftragspotenzial für Jahrzehnte, nicht zuletzt für den Klima-, Natur- und Artenschutz. Hier liefern wir Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner Lösungen: Dach- und Fassadenbegrünung, klimaresiliente Pflanzen, Wassermanagement sowie innovative Konzepte für private, gewerbliche und öffentliche Auftraggeber. Dies verlangt jedoch deutlich mehr Investitionen, beispielsweise in Grünanlagen und deren Pflege“.

Foto (VGL Bayern): Gerhard Zäh, Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern, befürwortet höhere Investitionen in Grünanlagen und deren Pflege, um den Klimawandel aufzuhalten.